Belastende Situationen gibt es in Unternehmen wie in Familien. Ihre Ursachen sind gar nicht so verschieden. Immer sind es Menschen, die dafür verantwortlich sind und es sind Menschen, die darunter leiden.
Wer kennt sie nicht, solche Situationen? Eine neue Mitarbeiterin wird eingestellt, vielleicht sogar mit einer Führungsfunktion betraut. Man mag sie nicht besonders, sie wirkt arrogant und man unterstellt ihr insgeheim, dass sie sowieso keine Ahnung hat, wie es hier läuft.
Der Sohn steigt nach erfolgter Weiterbildung ins elterliche Unternehmen ein. Der Übergabeprozess wird angestrebt, aber schlecht geplant. Unterschiedliche Verantwortungs- und Kompetenz-Interpretationen wirken sich negativ aufs Betriebsklima aus.
Die Partnerin des Sohnes mit KV-Abschluss soll nach und nach die Büroarbeit von ihrer Schwiegermutter übernehmen, die seit 40 Jahren dafür verantwortlich ist.
Zwei langjährige Geschäftspartner verstehen sich nicht mehr. Unterschiedliche strategische Zielsetzungen können die Ursache sein, oder neue Bedürfnisse, die ihren Ursprung im privaten Bereich haben.
Viel mehr als man denkt sind Führungskräfte für dicke Luft im Unternehmen selber verantwortlich, weil sie ihre Führungsaufgabe nicht wahrnehmen, weil sie überfordert sind, weil sie zu wenig Rückgrat zeigen in wichtigen Situationen. Dies führt dazu, dass sich korrekte und loyale Mitarbeitende mit der Zeit benachteiligt fühlen. Sie verlieren ihre Motivation, den Respekt vor dem Chef und kündigen innerlich.
Zwei Ehepartner leben sich auseinander. Sich auseinanderleben ist mit 37% der am häufigsten genannte Grund beim Scheitern einer Beziehung. Jahrelange mangelnde Anerkennung, Respekt und Achtung nagt an der Beziehung wie der stete Tropfen am Stein. Man findet den gemeinsamen Weg nicht in anforderungsreichen Situationen. Beim Ausbruch der Pubertät der Kinder, wenn die Kinder ausziehen, nach der Pensionierung. Oder man (und frau) sucht Bestätigung ausserhalb der Beziehung, ein Flirt, eine Affaire, – was die Situation zweifellos verkompliziert. Es gibt viele weitere belastende Familiensituationen. Wenn die Mutter jahrelang zwischen den Fronten steht, weil sich Vater und Sohn nicht vertragen. Oder wenn es gärt in der Verwandtschaft, weil angeheiratete Partner unverschämte Forderungen stellen. Das Hineintragen von belastenden Problemen des Geschäftslebens in die Partnerschaft kann die Belastungsgrenze ebenfalls näher rücken lassen.
In solchen Situationen fühlt man sich schlecht! Leistungsfähigkeit und –Bereitschaft sinken. Ebenso die Motivation. Man kündigt innerlich, – im Unternehmen und ebenso in der Partnerschaft. Entsprechend steigt die Gefahr des Misserfolges für das Unternehmen oder die Partnerschaft. Mit erheblichen negativen Auswirkungen auf die Seele und die Finanzen der beteiligten Menschen!
Wie verhindert man dicke Luft im Unternehmen und in der Partnerschaft?
Präventiv: Halten Sie Achtung und Respekt gegenüber Ihren Mitmenschen aufrecht. Fördern Sie eine gute Kommunikation. Offen muss sie sein, ehrlich, verstehend. Melden Sie Ihre Bedürfnisse und Rechte in geeigneter Form an, machen Sie nicht die Faust im Sack. Warten Sie nicht, bis der Kochtopf explodiert. Führen Sie im Unternehmen oder in der Partnerschaft ein einfaches Konfliktmanagement-System ein, das explodierende Kochtöpfe verhindert.
Akut: Bewahren Sie kühlen Kopf beim Eskalieren einer Situation. Versuchen Sie deeskalierend zu wirken. Schütten Sie kein weiteres Oel ins Feuer, auch wenn Sie verletzt, enttäuscht und wütend sind. Ueberreaktionen wirken kontraproduktiv. Ziehen Sie eine Drittperson bei, einen Vermittler, einen Mediator. Im Vergleich zum Rechtsweg sparen Sie viel Zeit, Geld und Nerven. Die Mediation erhöht zudem die Möglichkeit eines weiteren konstruktiven Zusammenlebens. Im Unternehmen wie in der Partnerschaft.